Das FUSING-Verfahren ist eine spezielle Verarbeitungstechnologie, bei dem die zugeschnittenen Glassegmente bei etwa 800 Grad Celsius sanft miteinander zu einem großen Ganzen verschmolzen werden. Dabei entsteht neben einer scheinbaren Weichheit auch eine enorme Stabilität.

Damit das Kunstobjekt neben der grafischen Gestaltung eine zusätzliche Dynamik erhält, werden nicht nur unterschiedliche Glassorten miteinander kombiniert, sondern auch in verschiedenen Höhen oder sogar geschichtet verschmolzen. Dadurch wird einfallendes Licht zusätzlich gebrochen und erzeugt auf der Objektoberfläche sogar Schatten.




Um noch feinere Farbverläufe und Nuancen zu erzeugen, arbeitet der Künstler zusätzlich mit farbigem Glaspulver, das er flächig aufbringt. Im Ofen verschmilzt das Pulver mit der stehenden Trägerschicht, verändert sie teilweise in ihrer oberflächlichen Beschaffenheit und bewirkt insgesamt eine deutlich sichtbare Bewegung im Kunstwerk. Diese Arbeit erfolgt in mehreren Brennzyklen.








Bis jetzt wirken die Teile auf dem Tisch immer noch wie ein großes Puzzlespiel aus Glas, verziert mit einigen Flächen blassen Pulvers. Doch die Menge der Arbeitsschritte, die notwendige Kreativität und nicht zuletzt eine ruhige Hand – all das lässt den Wert des entstehenden Werkes bereits erahnen.
Gespannt darf man nun bereits sein, was in den eigentlichen Schmelzprozessen geschieht. Der Blick in den Ofen bleibt dem Zuschauer dabei aber verwehrt. Zu groß wäre die Gefahr, dass die kalte Luft beim Öffnen des Ofens dem Glas schadet. So ist Geduld nötig, bis die Temperatur im Inneren des Ofens wieder soweit gesunken ist, dass das Glas gefahrlos herausgehoben werden kann.
Das Ergebnis aber ist verblüffend schön: weich in den Konturen, dynamisch in der Färbung, vielfältig in der sanft durchscheinenden Struktur, lebendig im Detail und erstaunlich stabil.








(Fotos: CS und LU, Text: LU)